Fragst Du Dich manchmal, ob Deine Website tatsächlich für Dich arbeitet? Wenn ich eine Website in mein Maintenance-Programm aufnehme oder mit einer Kundin einen Re-Launch plane, dann ist eine der ersten Stationen die „IST-Analyse“. Denn viele haben das Gefühl, dass ihre Website gar nicht das macht, wofür sie eigentlich gedacht ist: Leads generieren, Kundenanfragen einholen, Produkte verkaufen, …
Ja, ich weiß … Zahlen, Analysen, Metriken, … das sind alles Worte, die nur den wenigsten von uns wohlige (!) Schauer über den Rücken jagen. Doch so eine Kennzahlen-Analyse Deiner eigenen Website kann richtig aufschlussreich sein und muss auch gar nicht in stundenlangem Diagramm-interpretieren enden. Tatsächlich kannst Du es relativ easy in Deine wöchentliche Routine mit einbauen und so schon bald sichtbare Erfolge feiern!
Doch zunächst einmal schauen wir uns an,
Warum es wichtig ist, die Kennzahlen Deiner Website im Blick zu behalten
Gehen wir mal von einem klassischen Neustart in der Online-Welt aus. Du hast nun also eine Homepage. 🥳Die so richtig Dir gehört. Wochenlang hast Du Dir Gedanken gemacht über Domains, Bildsprache, Texte, Farben, Aufbau (Wenn Du jetzt den Kopf schüttelst, sollten wir uns dringend unterhalten!) und endlich präsentierst Du sie der Welt. Erzählst es jedem in Deinem Umfeld: „Hey, schau mal, was ich da Cooles auf die Beine gestellt habe!“ und alle kommen, um sich das neue „Baby“ anzuschauen. Doch in den wenigsten Fällen gehört Dein Familien- und Bekanntenkreis zu Deinen idealen Kunden, die auch wirklich bei Dir kaufen oder ein Erstgespräch buchen.
Es folgt die Ernüchterung … kaum Kundenanfragen, spärliche Blogkommentare, keine Verkäufe. „Wird meine Website überhaupt von irgendjemandem besucht?“
Da sind wir schon beim ersten Punkt, warum Du Dir die Metriken Deiner Website regelmäßig anschauen solltest:
Erfolgsmessung
Eine Kennzahlen-Analyse hilft Dir dabei, den Erfolg Deiner Website zu messen. Tut sie tatsächlich das, wofür sie designt worden ist? Bringt sie Dir Leads, Anfragen für Erstgespräche oder gute Verkaufszahlen? Oder freuen sich die Leute bloß über den kostenlosen Content, den Du im Blog teilst und verschwinden dann wieder? Mithilfe von Kennzahlen wie Seitenaufrufe, Verweildauer und Suchwörtern kannst Du ziemlich genau bestimmen, wer Deine Website besucht und warum.
Ein weiterer Aspekt ist das
Verbesserungspotenzial
Falls Du nun siehst, dass Deine Website nicht so performt, wie Du es Dir wünschen würdest, kannst Du auf Optimierungsjagd gehen. Vielleicht müssen die Texte etwas umgeschrieben werden oder die Ladezeit ist so langsam, dass die Leute noch vor dem ersten Bild wieder weg sind. All das können Dir vor allem Deine Kennzahlen mitteilen. Denn klar ist, wenn wir nicht wissen, wie viele Menschen sich Deine Seite ansehen, wie lange sie bleiben und welche Seiten und Texte sie am meisten interessiert, können wir nichts tun, um es zu verbessern.
Wie oft solltest Du Deine Website analysieren?
Keine Sorge, ich verlange von Dir jetzt natürlich nicht, jeden Morgen Deine Seitenaufrufe zu checken und in eine Spirale der Verzweiflung zu fallen, weil es 2 weniger waren als gestern. Eine gute Routine ist allerdings hilfreich, wenn es darum geht, Kennzahlen Deiner Homepage zu analysieren. Richte es Dir als festen Termin ein, anfangs vielleicht ein Mal die Woche – später dann ein Mal im Monat, wenn Du siehst, dass sich Erfolge abzeichnen.
Es muss auch keine all-umfassende 4-stündige Analyse sein. Es reicht, wenn Du Dich vor allem auf diese 5 Kennzahlen fokussierst.
Welche Kennzahlen Deiner Website solltest Du messen?
Seitenaufrufe
Der Klassiker. Diese Zahl sagt Dir genau an, wie viele Menschen jeden Tag/Woche/Monat auf Deiner Website landen und sich Deine Inhalte ansehen. Logischerweise gilt hier „Je mehr, desto besser“. Die „ideale“ Zahl variiert jedoch stark und ist abhängig von Faktoren wie der Größe Deines Business, was angeboten wird und wie lange die Seite schon existiert. Für Selbstständige, die sich mit ihrem Soulbusiness ein eigenes Standbein aufbauen wollen, bietet es sich an, auf 500 – 1000 Seitenaufrufe je Monat abzuzielen.
Wichtig ist bei dieser Kennzahl auch, welche Deiner Unterseiten am häufigsten aufgerufen wird, um zu sehen, was Deine Website-Besucher am meisten interessiert.
Absprungrate
Das ist die mysteriöse Zahl, die in der Google Analytics Konsole oftmals direkt neben den Seitenaufrufen steht. Sie misst den Prozentsatz der Website-Besucher, die die Seite schließen, ohne eine Handlung getätigt zu haben (also auf einen Button geklickt oder zur nächsten Seite gewechselt).
Für die Absprungrate willst Du einen möglichst niedrigen Wert haben! Denn das bedeutet, dass den Leuten gefällt, was sie sehen und sie wollen sich noch mehr informieren. Bei einer hohen Absprungrate solltest Du prüfen, ob Deine Seite zu verwirrend aufgebaut ist oder vielleicht gar keine weiterführenden Links enthält 😱 Aber auch zu lange Texte oder eine endlose Ladezeit können Deine Besucher schnell wieder vergraulen.
Traffic Source
Hier gibt es mal wieder kein sexy deutsches Wort dafür … Traffic Source meint die Quellen, über die Deine Website-Besucher auf Dich aufmerksam werden. Das kann ein Pinterest Post sein, eine schnelle Google-Suche oder auch der Link in Deiner Instagram Bio. Wichtig ist diese Kennzahl, weil sie Dir hilft, Aussagen über Deine Zielgruppe und weitere Marketingmaßnahmen zu treffen. Wenn Du weißt, wo sich Deine idealen Kunden aufhalten und wie sie zu Dir finden, kannst Du diese Quellen noch besser ausnutzen.
Suchwörter
Genau genommen keine Zahl, aber trotzdem extrem wichtig. Suchwörter sind die Wörter und Wortgruppen, die jemand in die Suchleiste eingibt, um Deinen Service oder Deine Produkte bei Google zu finden. In der Search Console und auch bei Analytics kannst Du ganz gut sehen, bei welchen Worten Deine Seite auftaucht und auch angeklickt wird.
Schau Dir die einzelnen Worte gut an und überlege, ob sie mit Deinem Business übereinstimmen.
Kurze Geschichte zur Verdeutlichung … am Anfang wurde meine eigene Seite vor allem über das Wort „Blütenblatt“ gefunden und auch aufgerufen, weil es im Bildtitel meines ersten Logos enthalten war. Das hat mir zwar Besucher gebracht, die aber leider ganz schnell wieder abgehauen sind, weil sie auf meiner Website nicht das gefunden haben, was sie eigentlich wollten.
Hast Du bei einigen Suchwörtern jede Menge „Views“, aber keine „Klicks“ dann solltest Du Meta-Beschreibungen und Seitentitel anpassen, damit besser klar wird, worum es sich handelt. Vielleicht baust Du auch einfach einen Handlungsaufruf ein, um die Leute zu animieren, Deine Seite zu besuchen.
Button & Link Klicks
Diese Kennzahl ist vor allem für Conversion-basierte Seiten wie Verkaufsseiten und Landing Pages interessant. Die Anzahl der Klicks auf einen bestimmten Link oder Button zeigen Dir, ob Deine Seite den Interessenten auch wirklich in einen potenziellen Kunden verwandelt. Mithilfe dieser Zahl kannst Du sehen, ob Dein Handlungsaufruf der richtige ist und ob Texte und Bilder gut zusammenspielen, um Dein Ziel zu erreichen.
Jetzt weißt Du, welche Kennzahlen Deiner Website Du messen solltest und wie oft, fehlt ja eigentlich nur noch das Wie.
Deine Homepage und Landing Pages sind Deine Aushängeschilder im World Wide Web. Und während es bei einem Ladenschild „im echten Leben“ relativ leicht erkennbar ist, ob die Leute davor stehen bleiben oder nicht, kann das in der digitalen Welt schon etwas trickier werden. Doch fürchte Dich nicht 👩💻 Rettung naht! Das fabulöse Internet stellt uns nicht nur unsere Plattform zur Verfügung, sondern auch einige coole Tools, um unsere Websites zu verbessern:
Welche Tools brauche ich, um Website-Kennzahlen zu messen?
1. Google Analytics: Der Gewinner unter den kostenlosen Tools. Kaum ein anderes Programm kann so viele Zahlen so präzise auswerten – und ist dazu noch relativ leicht eingerichtet. Mit Google Analytics kannst Du schon mal 3 der 5 wichtigsten Website-Metriken messen und aufzeichnen lassen – Seitenaufrufe, Traffic Sources und die Absprungrate. Die Benutzeroberfläche ist anfangs ziemlich verwirrend, weil so viele Zahlen auf einmal auftauchen, aber mit ein bisschen Übung hast Du das ganz schnell raus.
2. Search Console: Die Search Console ist ebenfalls ein kostenloses Google Produkt, das mit Analytics integriert werden kann. Hier siehst Du neben den Suchwörtern und Klicks aber auch, welche Seiten überhaupt von Google indexiert werden (Sitemap anyone?) LINK und damit überhaupt gefunden werden können.
3. Heatmaps & Clickmaps: Heatmaps zeigen Dir als hübsches Bild (oder Video) die Aktivitäten der Nutzer auf der Website, z.B. welche Bereiche der Website am meisten Aufmerksamkeit erhalten und wo schnell weiter gescrollt wird. Auch Button Klicks lassen sich hier messen – und sogenannte „Rage Clicks“, also wenn etwas nicht wie erwartet funktioniert und man wie ein Wahnsinniger seine Maus malträtiert. (kenn ich gar nicht 👼). Das Tool, das ich am liebsten dafür verwende, nennt sich Hotjar. Hier werden die Besucher-Sessions als Video aufgezeichnet (anonym natürlich) und Du kannst genau nachverfolgen, wie Menschen über Deine Website navigieren.
Die Messung von Website-Kennzahlen sollte in Deiner Routine also nicht fehlen. Durch deren Analyse kannst Du den Erfolg Deiner Website messen, Verbesserungspotenziale identifizieren und gezielt an der Verbesserung der Nutzererfahrung arbeiten. Tools wie Google Analytics, Search Console und Heatmaps können dabei helfen, die wichtigsten Kennzahlen im Auge zu behalten und Deinen Erfolg zu steigern. Damit machst Du Deine Website zu einem erfolgreichen Marketing-Tool.